Postcards // Support: The New Mourning

mi 13032420:00 VVK + Abendkassa Live
Postcards
Postcards kommen aus Beirut und irgendwie auch vom Indie Rock Campus eines US-College, zumindest was die Beherrschung des Genres angeht. Auf ihrem 2021 erschienen mittlerweile dritten Album „After the Fire, Before the End“ bearbeiten sie, was in den Monaten zuvor im Libanon alles passiert ist (Proteste, verheerende Explosion im Beiruter Hafen, staatliches Komplettversagen, Elektrizitäts -, Wirtschaftskrise). Dabei trifft melodischer Feinklang auf den genretypischen Gitarrensound und einen Gesang, der im Ausdruck seinesgleichen sucht. Julia Sabra verfügt über einen Vortrag, der Verlorenheit und Sehnsucht fast beiläufig ins Mikro haucht. Sabras nachdenkliche Stimme, dass atmosphärisch dichte Spiel ihrer Bandkollegen und ein von zarten, zugleich eingängigen Harmonien geprägtes Songwriting machen die Postcards mit zum Besten, was das Genre zu bieten hat. Solider Shoegazer-Dream-Pop, der satte Indie- Gitarren mit ätherischem Gesang und verträumten Melodien kombiniert. Existentialistisch schön.
The New Mourning
The New Mourning rund um Thomas Pronai nehmen sich die Freiheit, aus Mustern und Strukturen auszubrechen.
Thomas Pronai kennt man von seinen beiden Projekten The Beautiful Kantine Band und Bo Candy & His Broken Hearts. In Österreich und Deutschland genießen beide vor allem im Live­kontext einen hervor­ragenden Ruf. Den Rastlosen interessiert Routine jedoch nicht. Die Auseinander­setzung mit sich selbst und der Welt endet beim Bekannten und beginnt über das Neue, die Neugierde, das Verschieben von Grenzen. Mit seinen musika­lischen Mit­streitern – Georg Allacher (Gitarre), Gerald Allacher (Schlagzeug) und Michi Rieder (Gitarre) – beschreitet Pronai nun als Kopf von The New Mourning mit dem Debüt »When the Light Fades« neue Pfade.
Produziert wurde in Pronais eigenem Studio in der Cselley Mühle in Oslip. Die Basic-Tracks spielte die Band in einer zwei­tägigen Tourpause kurz und bündig live aufs Band. Danach arbeitete Pronai gemeinsam mit Andreas Spechtl (Ja, Panik) an den Overdubs. Grund zur Panik gibt es keine. Spechtls synthe­tischer Beitrag zum puristischen Tauchgang ins Düstere erweitert die Platte um ästhetische Aspekte, die der selbst­auferlegten musika­lischen Askese nicht im Weg stehen.
Supported by MA7 Stadt Wien