Hier das Antwortschreiben von Frau Stadträtin Kaup-Hasler auf unseren offenen Brief vom 11.5. für das ich mich schon hier sehr herzlich bedanke. Ich freue mich über die ausgedrückte Wertschetzung. Inhaltlich sind wir bis jetzt noch keinen Schritt weiter gekommen. Leider fühle ich mich weiter im Kreis geschickt. Konkrete Unterstützung die bei uns ankommt fehlt noch immer.
Sehr geehrte Frau Mag.a Milena Košir Rantaša!
Vielen Dank für Ihr Schreiben zum Live-Club Rhiz und zur Wiener Clubszene, das Sie an mich geschickt haben.
Ja, Sie haben völlig Recht, wir laufen Gefahr, einen sehr wichtigen Sektor des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt zu verlieren, wenn nicht umgehend gehandelt wird.
Uns ist diese Problematik bewusst und es ist dringend notwendig, den Bund hier in die Verantwortung zu nehmen. Dafür ist genau zu klären, welche Hilfs-Fonds für das Rhiz in Frage kommen. Das Unternehmen als GmbH müsste Anspruch auf den Härtefallfonds haben, der Kulturverein Rhiz, der von uns gefördert wird, könnte voraussichtlich ansuchen bei dem in Vorbereitung befindlichen Fonds für NPO´s. Ich bin sicher, Sie haben beides bereits fest im Blick.
Wir haben mit einem umfangreichen Arbeitsstipendienprogramm eine Maßnahme getroffen, die hoffentlich vielen Künstlerinnen und Künstlern der Stadt und besonders auch der jungen Musikszene jetzt durch die Krise hilft.
Grundsätzlich wird es Lösungen für eine Clubszene brauchen, die darüber hinausgehen. Diese Szene ist sehr groß und sehr wesentlich für die Kulturlandschaft der Stadt. Auch wenn sie bisher weitestgehend ohne unsere Förderungen ausgekommen ist, gehört sie zur DNA der Stadt Wien – dafür spricht allein die Historie des Rhiz! Mein Verständnis für eine Kulturmetropole geht sehr viel weiter, eine Unterscheidung zwischen Hoch- und Subkultur finde ich nicht interessant.
Es gibt einen engen Austausch mit der von uns initiierten Club Commission, da wir bereits vor der Krise einen dringenden Bedarf darin sahen, dieses Genre zu unterstützen. Ich empfehle hier unbedingt auch die Verbindung zum Mica und der Vienna Club Commission zu suchen, da dort Möglichkeiten erarbeitet werden, die der ganzen Szene helfen sollen.
Ich kann Ihnen aber versichern, dass wir uns stark machen werden im Rahmen unserer Entscheidungskompetenz, die sogenannte Kreativwirtschaft und hier insbesondere die Clubszene, die sich über viele Jahre ohne nennenswerte Förderung in Wien entwickelt hat, diese jetzt notwendig gewordene Hilfe vehement gegenüber der Bundesregierung anzusprechen.
Mit lieben Grüßen
Mag.a Veronica Kaup-Hasler
amtsf. Stadträtin für Kultur und
Wissenschaft von Wien